Die Alte Schmiede

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Erbaut ca. 1819/20, nachdem die Petzower Gutsbesitzerfamilie Kaehne 1819 die Schmiedegerechtigkeit erlangt hatte. Die ehemalige alte Schmiede stand an einem anderen Ort; der jetzige ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bewusst in die Dorf- und Parkgestaltung einbezogen worden. Von hier führte früher straßenseitig ein z.T. noch erhaltener Steinwall bis zu den Schilftürmen in Richtung Ferch.

Das Haus war durch unsachgemäßen Umgang zu DDR-Zeiten zerstört worden und wurde abgerissen.
In den Jahren 1987/88 wiedererrichtet wird die Schmiede seitdem als Restaurant genutzt. Vor dem Hause befindet sich ein überdachter Beschlagplatz.


Die Alte Schmiede (2017). Foto: HV Petzow (K.Franke, Geltow)


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Notwendiger Nachtrag

Leider wird die Alte Schmiede seit einigen Jahren ihrem historischen Bild und damit Platz in der Petzower Kulturlandschaft, im denkmalgeschützten Ortskern von Petzow, nicht mehr gerecht. Die Nutzung als Gaststätte hat sie seit den 1980er Jahren immer erfahren und dabei stets ein gutes Bild abgegeben. Mit dem Jahr 2020 trat eine Änderung im Pachtverhältnis ein und kurz danach benannte der neue Pächter das Haus weithin per Schild sichtbar in "Villa Athen - Alte Schmiede" um. Damit einher ging eine einschneidende Veränderung des äußeren Bildes, welches in einer völlig überdimensionierten, dillettantischen und geschmacklosen Beleuchtung zur Abend- und Nachtzeit gipfelt. Hinzu kommt die Verunstaltung des historisches Beschlagplatzes bis in die Unkenntlichkeit durch Mobiliar, einen Kühlschrank, einen Bierausschank und allerhand anderes Zeug.


Mitten im schönsten Teil unseres Ortes, im Lennépark. Und nur 100 Meter von der Schinkelkirche auf dem Grellberg entfernt.


Schon eine Woche nach Öffnung durch den neuen Pächter, im Januar 2020, hat sich der Vorsitzende des Petzower Heimatvereins an die örtliche Gemeindevertretung mit einem kritischen Brief gewandt, in der Hoffnung, man könnte einige Regulierungen erwirken, jedoch haben es weder die örtlichen noch Kreis- oder Landesbehörden vermocht, diesen (immer weiter gewachsenen) Auswüchsen Einhalt zu gebieten.

In diesem Zusammenhang ein kleiner Rückblick: Im Jahre 2003 hatte der Heimatverein ein Beleuchtungskonzept für eine Außenanstrahlung der Petzower Kirche, so, wie sie heute wirksam ist, vorgelegt. Man ist dabei einen äußerst steinigen Weg bis zur endgültigen Genehmigung der kreislichen Denkmalbehörde gegangen, die eine behutsame Herangehensweise bei der Realisierung forderte. Sehr zu recht, wie sich alle daran Beteiligten einig waren.

Auch bei der Wiedererrichtung der beiden Staffelgiebeltürme in den Jahren 2014-2017 legte man strenge und von allen Seiten respektierte denkmalschützerische Maßstäbe an.


Immer in Sinne der Verantwortung für die Wahrung unseres kulturellen Erbes.


Der gegenwärtige gedankenlose Umgang mit dem Denkmal Alte Schmiede durch seine Eigentümer und Pächter sowie die offenbare Tatenlosigkeit der zuständigen Behörden stehen dazu im krassen Gegensatz. (2023)


     

 
 
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